Glossar
Wohngifte im Zuhause
Es gibt unterschiedliche Giftstoff-Klassen
unter denen kategorisiert wird, in welchen Materialien bzw. welcher
Verwendung sie unterliegen. Menschen sind im Alltag nicht nur einem Gift
ausgesetzt, sondern gleich einer ganzen Reihe davon, die in einer
Wechselwirkung zueinanderstehen. Dies macht sie noch gefährlicher. Daher
ist es umso wichtiger zu wissen welche Gefahrstoffe in welchen Materialien stecken können.
Pentachlorphenol (PCP)
Quelle:
Vorkommen in Pestiziden (zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt), auch
bekannt unter Algizide (Abtötung von Algen in der Fischzucht), Fungizide
bzw. Insektizide als Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft und im
Gartenbau, sowie als Holzschutzmittel in der Bau- und Holzwirtschaft
(Abtötung von Pilzen und Insekten), Herbizide gegen sogenanntes Unkraut
oder Rodentizide zur Bekämpfung gegen Nagetiere in der Landwirtschaft
und der Entseuchung von Wohn- und Lagerräumen. Pentachlorphenol gehört
zur der Gruppe der halogenierte Kohlenwasserstoffe. Pentachlorphenol in
Wechselwirkung mit Dioxinen sind besonders gefährlich.
Innen: Als
Holzschutzmittel; auch enthalten in der Muttermilch (Muttermilch kann
daher nicht als Nahrungsmittel verbreitet werden), in Meeresfrüchten
verstärkt enthalten.
Außen: Als Schädlingsbekämpfungsmittel (Enthalten in Nahrungsmitteln)
Symptome:
Durchfall, Erbrechen, Gewichtsverlust, Gleichgewichts- und
Konzentrationsstörung, Krämpfe, Störung des Kurzzeitgedächtnis, Leber-
und Milzschäden, Aggressivität, Energielosigkeit, Gemütsschwankungen,
Sexualstörung (gesenkte Libido), Missbildung von Föten.
Lindan
Quelle:
vergleichbar wie bei Pentachlorphenol (siehe Oben), es wird als
Pestizid verwendet und reichert sich daher stark in die Nahrungskette
der Menschen ein. Es kann sich bis zu Jahrzehnten im Boden einlagern auf
dem es versprüht wird. Vor allem als es noch als Harmlos galt und das
DDT ablöste, wurde es, unter andrem, großzügig über Futterpflanze zur
Vernichtung von unerwünschten Organismen und Unkraut gesprüht. Es wird
ebenso als Holzschutzmittel im Gartenbereich und bei Bau- und
Holzverarbeitungsbetrieben genutzt.
Innen: Möglich in der Muttermilch (z. B.: Durch die Nahrung selbst), fettige Nahrungsmittel (da fett löslich).
Symptome:
Durchfall, Erbrechen, Gewichtsverlust, Gleichgewichts- und
Konzentrationsstörung, Krämpfe, Störung des Kurzzeitgedächtnis, Leber-
und Milzschäden, Aggressivität, Energielosigkeit, Gemütsschwankungen,
Sexualstörung (gesenkte Libido), Missbildung von Föten, Muskelschmerzen
und Nebenhöhlenentzündungen.
Formaldehyd in Holz und mehr
Formaldehyd
kommt unter anderem in Klebesystemen bei Press-Spanplatten zum Einsatz.
In Wohnräume oder Arbeitsräume sind giftige Spanplatten immer noch ein
Problem. Spanplatten kommen in Möbeln, Tischen, Schränken oder auch bei
Verkleidungen und Fußböden zum Einsatz. Formaldehyd kann insbesondere
bei beschädigten Stellen austreten, wie Bohrlöcher, Sägeschnitte u.ä.
Für Formaldehyd wurden unterschiedliche Emissionsklassen definiert. In
Deutschland ist nur der Vertrieb der Emissionsklasse E1 zulässig.
Formaldehyd ist ein weit verbreiteter und vielseitig eingesetzter Stoff,
der Innenräumen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann. In
seltenen Fällen kann man Formaldehyd auch geruchlich wahrnehmen. Die
Formaldehyd-Analyse ist eine gute Möglichkeit die Konzentration von
Formaldehyd in der Raumluft zu untersuchen.
Chlorierte Benzole
Quelle: Benzol
gehört zu der Stoffgruppe der Lösemittel; Untergruppe der Aromaten. In
sehr geringen Mengen, in speziellen Klebern, Lacken und Farben enthalten
Und gilt als gesundheitsschädlich. Es wird in "Spezialverdünnern" oder
"Universalverdünnern" verwendet. Es gibt unzählige Lösemittel-Arten und
diese können, trotz gleicher Verpackung des Produkts, von der
Zusammensetzung stark unterschiedlich sein.
Innen: Je nach Verwendung.
Außen: Enthalten in Aromat in Bleifreiem Benzin.
Symptome: Betrifft das Schädigungspotential auf Hirn- und Nervenschäden, Leberschäden, krebserregend (speziell Blutkrebs)
Trichlorbenzol
Quelle:
Trichlorbenzol gehört der Gruppe der Lösemittel an und wird in oft in
Termitenbekämpfungsmittel eingesetzt. Unter anderem auch in Verdünner,
Farbstoffe und in Hilfsstoffen zur Entfettung von Materialien. Ob durch
die Atemwege oder direkt durch die Haut aufgenommen. Ist dieses
Lösungsmittel gesundheitsschädlich und sollte in Innenräumen in denen
sich Menschen aufhalten nicht aufzufinden sein.
Innen: Farbstoffe, Entfettungsprodukte
Außen: Termitenbekämpfungsmittel
Symptome: Starke Reizung der Augen, Gefahr eines Lungenödem, Leber- und Nierenschäden.
Organochlorpestizide
Quelle:
Organochlorpestizide ist eine Übergruppe der Pestizide die früher in
Deutschland zulässig waren und in anderen Ländern immer noch zulässig
sind. Lindan gehört hierbei zu dieser Gruppe, die immer noch eingesetzt
wird. Die die Giftstoffe dieser Schädlingsbekämpfungsreihe, sind
fettlöslich und reichern sich vor allem in Milch- und Fettprodukten.
Innen:
Jegliche Holzkonstruktion könnte mit Organochlorspestiziden
kontaminiert sein. Holzverkleidungen, Möbel, Balken, Türen und Fenster
können mögliche Quellen. Ebenso wird es für die Lederverarbeitung
verwendet.
Außen: In der Landwirtschaft, speziell bei Produkten
aus dem Ausland, da dabei ein höherer Gebrauch in Verdacht steht. Aber
auf inländische Erzeugnisse sind betroffen.
Symptome: Ob durch
Einatmen, oraler Einnahme oder durch die Haut aufgenommen kann diese
Stoffgruppe, je nach Menge Kopfschmerzen, Schwindel, motorische Unruhe,
Zittern, gesteigerte Atmung, Übelkeit, Benommenheit, wiederkehrende
Krämpfe, Lungenödem, Herz- Kreislaufstörung, Herzrhythmusstörungen sowie
Leber- und Nierenschäden verursachen.
Polykondensierte Aromaten (PAK)
Quelle:
Wird dem Dieselkraftstoff zugesetzt, wobei kein Filter den Stoff daran
hindert in die Umwelt zu gelangen. Wird unter anderem auch bei der
Kunststoffherstellung verwendet. Entsteht auch bei geräucherten und
gegrillten Lebensmitteln sowie bei jeglichen offenen Feuerstellen,
besonders offenstehende Kamine und in Weihrauch. Wenn Heizanlagen oder
Thermen schlecht eingestellt sind, wird auch PAK in die Raumluft
gegeben. Es ist hauptsächlich auch Bestandteil von Kern Öl,
Kühlschmiermittel und Kokerei Gase.
Innen: In Kunststoffen bei
Haushalts- und Hobbymaterialien. Durch schlecht eingestellten
Heizungsanlagen und Thermen; In Kaminen.
Außen: In bleifreiem Benzin; speziell in Dieselmotoren enthalten. Im Weihrauch und offene Feuerstellen.
Symptome: Charakteristische Wirkung von PAK ist Krebs, speziell Blasentumore, Bronchialkrebs, Lungenkrebs, Magen- und Darmkrebs.
Permethrin
Quelle:
Permethrin ist eines der modernsten Pestizide momentan, aber nicht
weniger schädlich wie alle anderen Arten dessen Gruppe. Es wird in der
Landwirtschaft genutzt um Schädlinge, Unkraut und Pilze zu vernichten.
Und unter anderem wird es in der Bau- und Holzindustrie verwendet und
zwar als Holzschutzmittel.
Innen: Besonders in fetthaltigen
Nahrungsmitteln aufzufinden. In der Muttermilch, da es sich sehr lange
im Depot eines Organismus einlagern kann. Allgemein in allen
Holzeinrichtungen wie Holzverkleidungen der Wohnung, Balken, Fenster und
Türen um nur die Hauptschlagwörter zu nennen.
Außen: In der
Landwirtschaft sowie im Gartenbau. In der Erde kann es sich über Jahre
hinweg einspeichern. Das Ökosystem braucht unheimlich lange um sich zu
regenerieren um sich davon wieder zu befreien.
Symptome:
Durchfall, Erbrechen, Gewichtsverlust, Gleichgewichts- und
Konzentrationsstörung, Krämpfe, Störung des Kurzzeitgedächtnis, Leber-
und Milzschäden, Aggressivität, Energielosigkeit, Gemütsschwankungen,
Sexualstörung (gesenkte Libido), Missbildung von Föten.
Aliphatische Kohlenwasserstoffe
Quelle:
Unter aliphatischen bzw. alizyklischen Kohlenwasserstoffen bezeichnet
man alle Aliphaten. Die davon ableitenden Verbindungen wie, Aldehyde,
Alkohole oder Ester bilden die Unterkategorien. Sie sind Vor- und
Zwischenprodukte der chemischen Industrie. Daher ist es schwierig diese
Stoffgruppe in bestimmte Vorkommen oder Symptomen aufzuteilen.
Innen: Je nach Verwendung.
Außen: Je nach Verwendung.
Symptome: Je nach Gefahrstoff.
Aromatische Kohlenwasserstoffe
Quelle:
Genauer ausgedrückt, gehören Kohlenwasserstoffe zu der Hauptgruppe der
Aromaten. Dieses spezielle, arsenhaltige Gift wurde als
Pflanzenschutzmittel verwendet, ist aber mittlerweile jedoch verboten.
In bestimmten Ländern wird es noch bei der Baumwollernte eingesetzt.
Gegenwärtig entsteht die Belastung durch die Müll- und Kohleverbrennung
in Deutschland selbst. Was einen relativ geringen Anteil in der Luft, im
Trinkwasser und der Pflanzenwelt bewirkt, jedoch ist die Speicherung
des aromatischen Kohlenwasserstoffes in Gemüsesorten, vorwiegend in der
Schale, von Kartoffeln, Karotten, Rote Rüben und Auberginen erhöht. Bis
zu 20 mg pro Kg. Ein besonders hohes Risiko besteht für
Metallschmelzmitarbeiter, da hier die Arsendämpfe direkt eingeatmet
werden.
Innen: Nach innen kommen die aromatischen
Kohlenwasserstoff vor allem durch die Nahrungsmittel oder die belastete
Luft von außen. Seefisch kann den höchsten Anteil an aromatischen
Kohlenwasserstoff aufnehmen (rund 190 mg pro kg Trockengewicht)
Außen: Gefährdung durch Müll- und Kohleverbrennung.
Symptome: Der verantwortliche Giftstoff
ist in diesem Fall Arsen. Dieser speichert sich in Haaren, Nägel, in
der Haut und im abgeschwächten Maße auch in Knochen und Muskeln. Es kann
krebserregend sein, Erbgut-verändernd, Kindesmissbildungen können bei
Schwangeren auftreten.
Chlorierte Kohlenwasserstoffe
Quelle:
Chlorierte Kohlenwasserstoffe entstehen durch Verbindungen aus Alkohol,
Ester, Ethern usw. und sind für Gesundheit und Umwelt höchst schädlich.
Diese Bestandteile machen, unter anderem, das PVC aus. Auch
Lösungsmittel in Abbeizern, Verdünnern und Pinselreiniger besteht aus
Chlor-Kohlenwasserstoff. In der chemischen Reinigung werden diese
Schadstoffe verwendet. In Reinigungsmitteln alllgemein befinden sich
ebenfalls chlorierte Kohlenwasserstoffe. In Chlorkautschuk, Klebern,
Lacke und sogar in Extraaktionsmittel für Lebensmittel und
Geruchsstoffen.
Innen: Je nach Verwendung von Abbeizern, Verdünnern und Pinselreiniger in oder in der Nähe von Innenräumen.
Symptome: Verursacht Hirn- und Nervenschäden, Schlafstörungen wenn der Giftstoff über die Haut aufgenommen wird und wirkt krebserregend.
Terpene
Quelle:
Terpene sind eine eigenständige Gefahrenstoff-Klasse. Es gibt
Citrus-Terpene und Terpentin-öle. Dies finden Verwendung in Farben bzw.
Naturfarben, Lacke und Lasuren. Die Kosmetik-Industrie nutzt diesen Giftstoff
ebenso wie die Hersteller von Haushaltsreiniger und Spülmittel.
Abgesehen davon noch enthalten in Klebern, Schuhcremes und Wachse.
Innen: Haushaltsreiniger, Spülmittel, Kosmetika, Schuhcreme, Farben, Lacke, Kleber und Wachse.
Außen: Je nach Verwendung Farben, Lacke, Kleber und Wachse.
Symptome:
Von Citrus-Terpene stehen einige im Verdacht Krebserregend zu sein.
Unter anderem verursachen Terpene Allergien und Ekzeme (Malerekzem).
Alkohole
Quelle:
Die Alkohole umfassen ein breites Spektrum an Stoffen. Allgemein haben
alle eines gemeinsam, und zwar das sie Nerven- und Immungifte sind. Sie
werden als Hauptbestandteil oder nur als Komponenten in Löse- und
Reinigungsmitteln verwendet. Fettalkohole werden auch in Weichmachern
verwendet. Es gibt, wie bereits erwähnt viele Alkohol-Arten, wie zum
Beispiel, Isopropanol, Ethanol, Methanol, usw. und diese finden ihre
Verwendung in Kosmetika, Haushaltsartikel, Lösemittel,
Extraaktionsmittel, Geruchsstoffe, Getränke und als Hilfsmittel in
Farben und Lacken.
Innen: Kosmetika, Extraaktionsmittel, Geruchsstoffe aller Art, Haushaltsartikel, Getränke
Außen: Farben und Lacke, Lösemittel
Symptome: Schädigung des zentralen und peripheren Nervensystems.
Ketone
Quelle: Ketone sind eine eigenständige Giftstoff-Klasse
und werden bevorzugt in "Spezialverdünnern" und "Universalverdünnern"
in einer Mischung mit Ether, Alkoholen und Estern verwendet. Sie finden
auch eine spezielle Verwendung bei schnell-trocknenden Lacken,
Chlorkautschuk, Nagellack, Bitumen, PVC, PVAC, Extraktionsmittel für
Geruchsstoffe, Klebern und Polyester.
Innen: Nagellack, PVC, in der Verarbeitung von Geruchsstoffen.
Außen: Schnell-trocknende Lacke, Klebern, Chlorkautschuk
Symptome: Verursacht Hirn- und Nervenschäden, in schweren Fällen auch Anämie, Leber- und Nierenschäden, Ekzeme und Lungenödem.
Ester
Quelle:
Esterstoffe ist eine eigenständige Gefahrstoff-Klasse. Diese werden so
ziemlich genau genutzt wie Ketone. Unter anderem in Nitrolacken,
schnell-trocknenden Lacken, Extraaktionsmitteln für Lebensmittel und
Geruchsstoffe, Klebern und Farben Acrylathen, Polyester und PVC.
Innen: Je nach Verwendung der Stoffe.
Außen: Je nach Verwendung der Stoffe.
Symptome: Hirn- und Nervenschäden sind ausschlaggebend für die Ester-Stoffe. Einige können auch die Haut aufgenommen werden.
Wie
man sieht, gibt es etliche Obergruppen von Giftstoffen und noch mehr
Untergruppen. Diese können in vielen Materialien vorkommen, in der Luft,
in der Erde und sogar in Nahrungsmitteln. Es ist höchst bedenklich, vor
allem wenn man Kinder hat oder als Mensch gesundheitlich angeschlagen
ist. Maßnahmen gegen eine mögliche Belastung müssen oft von
professionellen Spezialisten durchgeführt werden. Die günstigere
Variante, wäre die eigenen Innenräume auf Schadstoffe ganz leicht mit
einer Raumluftanalyse testen zu lassen, bevor präventiv das halbe Hausinventar auf dem Müll kommt.
Was tun?
Die Maßnahmen gegen Schadstoffe in der eigenen Umgebung können ganz simpel sein. Wie die Umstellung auf Bio-Produkten bsp. In jedem Fall, ist eine Raumluftuntersuchung zur Feststellung eventueller Schadstoffbelastungen möglich. Sollten Sie bereits an Beschwerden leiden, wäre es sogar sehr empfehlenswert eine Raumluftanalyse durchführen zu lassen. Die Probeentnahme wird dabei ganz leicht Zuhause durchgeführt und geht einfach und leicht in der Durchführung. Bestätigt die Raumluftanalyse eine Belastung können bereits einfache Maßnahmen zur Linderung helfen. Hierzu zählt gutes und richtiges Lüften. Ebenso können bei der Einrichtung auf "Öko"-Siegel geachtet werden, sodass erst gar nicht belastete Produkte, Teppiche und Möbel Einzug in die Wohnung finden. Hilft vieles nicht mehr und ist eine Sanierung auch nicht ratsam, kann ein Luftreiniger für Besserung sorgen.