Schwangere: Wohngifte in der Schwangerschaft
Belastungen in der Schwangerschaft (Schimmelpilze, etc.)
Wohngifte, die während der Schwangerschaft aufgrund schlechter Luftqualität aufgenommen werden, gehen nicht zwangsweise direkt in das ungeborene Kind über. Die Plazenta der Mutter dient als Filter, der das Kind vor vielen Giftstoffen schützen kann. Trotzdem besteht ein Risiko für den Fötus, der ptenziell mit Luftgiften belastet werden kann, die bei schlechter Luftqualität in der Schwangerschaft durch die Plazentaschranke hindurchwandern können.
Auch bei Kinderwunsch spielen Wohnraumgifte, wie Schimmelpilze, VOCs eine Rolle – bestimmte Luft-Schadstoffe können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
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Schlechte Luftqualität als Gefahr für den Fötus
Oftmals liegen Gefahren im Alltäglichen. Putzmittel, Kosmetika, Teppichkleber – in diesen allgegenwärtigen Stoffen können z.B. Terpene enthalten sein, die Allergien auslösen können. Dies ist auch außerhalb einer Schwangerschaft belastend, besonders natürlich in der Schwangerschaft.
Weichmacher (Phthalate) stehen im Verdacht, das ungeborene Baby zu schädigen. Sie wirken als so genannte endokrine Disruptoren. In Diskussion steht hier, dass besonders bei männlichen Föten Weichmacher zu einer Feminisierung führen können, die ein gesundes Wachstum gefährden.
Atembeschwerden, Fieber und andere Symptome durch Luftgifte?
Wohnraumgifte werden oft von Baustoffen, Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen ausgedünstet. Holzschutzmittel sollen Möbel und besonders auch Holzbalken vor Schädlingsbefall schützen. Doch sind bestimmte Holzschutzmittel und Pestizide für den menschlichen Organismus gesundheitsschädigend. Besonders in älteren Häusern ist eine Belastung mit den Holzschutzmitteln Lindan und PCP möglich. Beide Stoffe können das Nervensystem schädigen.
Ist der Körper während einer Schwangerschaft durch Wohngifte und einer schlechten Luftqualität stark überlastet, kann er anfälliger für Infektionskrankheiten werden. Erkältungen gehen oftmals mit Fieber einher, mit dem der Körper den Infekt zu bekämpfen versucht. Bestimmte Wohngifte, darunter die Gruppe der Polychlorierten Biphenyle (PCB), stehen im Verdacht, das Immunsystem zu schädigen und zu schwächen. PCB findet sich vor allem in älteren Häusern in Dichtungsmassen, Kabelummantelungen etc. Auch Pentachlorphenol (PCP) kann das Immunsystem beeinträchtigen. Dieser Stoff findet sich, trotz seines Verbots, auch heute noch im Hausstaub in vielen Wohnungen.
Müdigkeit & Kopfschmerzen – nicht nur „reine Schwangerschaftsbeschwerden“
Müdigkeit in der Schwangerschaft gehört zu den klassischen Schwangerschaftsbeschwerden der ersten Monate. Auch Kopfschmerzen können auftreten. Zwar sind diese Beschwerden ganz normal, wenn sie jedoch nicht vorübergehen, sollte überprüft werden, ob evtl. die Luftqualität in den Aufenthaltsräumen der Schwangeren nicht ideal ist. Dies müssen nicht immer direkt gefährliche Luftgifte sein. Wird aber ein Geruch bemerkt, kann dies bereits Anzeichen von einer hohen Konzentration an bestimmten Stoffen sein. Personen reagieren oft unterschiedlich sensibel auf einer beeinträchtigte Raumluftqualität.
Viele Wohnraumgifte sind dafür bekannt, dass sie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel und andere neurologische Symptome auslösen können. Dazu zählen flüchtige organische Verbindungen (VOC) ebenso wie Formaldehyd und MVOC. MVOC sind die Stoffwechselprodukte des Schimmels, die auch für eine starke Geruchsbelästigung verantwortlich sein können. Schimmelpilze kommen nahezu überall vor. In der Schwangerschaft kann darauf geachtet werden, dass man die Menge an Schimmel minimiert. Quellen für Schimmelpilze in der Wohnung sind z.B. Topfpflanzen. Verdächtigt man daher Schimmel als Ursache für Beschwerden bei einer schwangeren Frau, ist die Untersuchung ratsam.
Neues Haus und nun Magen-Darm-Beschwerden?
Die gemeinsame Liebe wird durch ein Kind gekrönt – Sie sind schwanger! Da Ihre Wohnung nun zu klein ist, haben Sie entschlossen, sich räumlich zu vergrößern und wollen eine Wohnung oder ein Haus kaufen? Beim Kauf von Immobilien oder beim Neubezug einer Wohnung sollten Sie in der Schwangerschaft darauf achten, dass keine belasteten PVC-Böden verlegt sind. PVC ist zwar eine günstige und robuste Alternative zu vielen teureren Bodenbelägen, er muss aber teilweise als gesundheitlich bedenklich eingestuft werden, da er die Luftqualität verschlechtern kann. Dies liegt daran, dass das eigentlich spröde Material mit einer erheblichen Menge an Weichmachern elastisch gemacht wird. Diese Weichmacher (oder "Phthalate") gasen aus dem Boden aus und binden sich an Staub. Besonders wenn kleine Kinder im Haus sind, kann dieser Staub zu einer großen Belastung mit Phthalaten führen. Auch während der Schwangerschaft sollte man Phthalate meiden. Es gilt als erwiesen, dass eine Belastung mit Phthalaten das Risiko, an Neurodermitis zu erkranken, erhöht (Weichmacher und Neurodermitis). Eine Prägung geschieht hier bereits im Mutterleib. PVC-Böden sollen außerdem auch für Magen-Darm-Beschwerden und Hormonveränderungen verantwortlich sein.
Juckende und brennende Augen durch VOC (volatile organic compounds)
Wenn während der Schwangerschaft die Augen brennen und jucken, obwohl man weder Probleme mit Heuschnupfen hat bzw. es nirgendwo Pflanzen gibt, auf die man allergisch reagieren könnte, sollte in Erwägung gezogen werden, ob nicht die Innenraum-Luftqualität verantwortlich ist. Besonders leichtflüchtige Stoffe (VOC) stehen in Verdacht, dass sie Augen und Atemwege reizen können. Diese Substanzen treten vermehrt nach einer Renovierung in Innenräumen auf. Sie können dies förmlich bei neuen Farben ander Wand riechen. Aber auch ganz gewöhnliche Produkte des Alltagslebens (z.B. Lufterfrischer, Reiniger, ...) können eine Belastung auslösen. Juckende und brennende Augen können auch durch Schimmelpilze und deren Sporen bzw. Stoffwechselprodukte (MVOC) hervorgerufen werden. Auch Formaldehyd, das vorwiegend aus Spanplatten und anderen Holzwerkstoffen ausgast, kann für Beschwerden an den Augen verantwortlich sein.
Unfruchtbar durch Wohnraumgifte (Weichmacher)?
Im Schnitt ist in Deutschland jede sechste Ehe ungewollt kinderlos. Dies ist für die Betroffenen meist sehr belastend. Die Ursachen- und Lösungsfindung kann mitunter viel Kraft kosten. Oftmals bleibt die Frage, warum man von einer Unfruchtbarkeit betroffen ist. Hilfe bieten dabei Gynäkologen oder Kinderwunschzentren, wo die Gründe für eine Unfruchtbarkeit ermittelt werden können.
Heute weiß man, dass auch Luftschadstoffe einen Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben können. Manche Stoffe werden als reproduktionstoxisch eingestuft. Reproduktionstoxisch bedeutet sowohl, dass die Fortpflanzungsfähigkeit durch den Stoff vermindert, als auch, dass der Fötus im Mutterleib geschädigt werden kann. Fraglich ist, ob Konzentrationen von Schadstoffen, wie sie bei einer schlechten Luftqualität in normalen Innenräumen vorkommen, Einfluss auf eine Schwangerschaft haben können. Stoffe mit einer vermutlich reproduktionstoxischen Wirkung sind z.B. 2-Methoxyethanol und 2-Ethoxyethanol.
Bei der Suche nach einem Heim für die wachsende Familie sollte auf eine mögliche Asbestbelastung geachtet werden. Häuser, die vor Ende 1980 gebaut wurden, sind mit einiger Wahrscheinlichkeit mit Asbest belastet und können nicht nur während der Schwangerschaft eine Gesundheitsgefahr darstellen. Asbest findet sich z.B. in Decken- und Wandplatten, Putzen und als Dämmstoff wieder. Besonders während Sanierungsarbeiten und bei altersbedingter Korrosion treten die gefährlichen Asbestfasern aus. Diese können in der Lunge schwere Langzeitschäden, z.B. Krebs, Asbestose verursachen.
Schimmel an der Wand – raus aus dem Zimmer!
Schimmel, Schimmelpilze in der Wohnung ist als Gefahrenquelle besonders während der Schwangerschaft nicht zu unterschätzen. Tritt sichtbarer Schimmel in der Wohnung auf, ist häufig eine gesunde Luftqualität nicht mehr möglich. Schimmelpilze produziert neben Sporen auch Stoffwechselprodukte, die als MVOC (microbial volatile organic compounds). Die MVOC werden auch für die mitunter erhebliche Geruchsbelastung verantwortlich gemacht. Schimmelpilze bzw. seine Sporen und Stoffwechselprodukte können mit Symtomen wie Kopfschmerzen, Allergien, Augen- und Atemwegsreizungen in Verbindung gebracht werden.
Während der Schwangerschaft gilt, dass Schimmelentfernung tabu ist. Kleinflächiger Schimmel kann jedoch z.B. vom Partner unter Schutzvorkehrungen (Handschuhe, Atemmaske, Overall) mit Isopropanol (Alkohollösung ,ca. 70 %) und einem Reinigungslappen entfernt werden. Währenddessen sollte gut gelüftet werden. Die Materialien sollten danach gründlich gewaschen oder entsorgt werden. Es muss aber auch immer die Ursache für Schimmel in der Wohnung gefunden werden. Großflächiger Schimmelbefall sollte nur von einer Fachfirma beseitigt werden. Tritt Schimmel in der Wohnung auf, sollte auch der Vermieter informiert werden.
Ein Schimmeltest lässt sich leicht auch als Schnelltest durchführen. Erfahren Sie mehr im Video.
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